In den Herbstferien haben wir im Rahmen der Lokalen Aktionspläne gegen Rechtsextremismus an drei Tagen Graffiti-Workshops im Blumenviertel veranstaltet. Die Jugendlichen gestalteten mit Hilfe unserer Graffiti-TeamerInnen einige Verteilerkästen der Telekom, Postablagekästen der Deutschen Post, sowie Pegelkästen der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz neu.
Hintergrund:
Das Blumenviertel ist ein reines Wohngebiet. Das öffentliche Straßenland wird dort lediglich als Verbindung zwischen der Stadt und dem privaten Grundstück genutzt. Der öffentliche Raum ist dort kaum gestaltet, es gibt keine Geschäfte, Werbung, Kunstwerke. Lediglich ein kleiner Spielplatz und das Gemeindezentrum bieten Möglichkeiten der Begegnung. Die einzige „Gestaltung ging bisher von rechtsextremen Jugendlichen aus, die ihre Aufkleber an Laterne und Straßenschilder klebten. Auch die von uns gestalteten Kästen waren bisher beschmiert, teilweise waren dort auch Sprüche und Symbole der rechtsextremen Szene angebracht.
Die Idee:
Eine Workshop-Reihe beschäftigte sich mit dem Thema Graffiti. Hieraus entstand die Idee, einige der Kästen mit bunten Blumen zu besprühen. Die Motive stellen einen direkten Bezug zum Sozialraum her und fördern somit eine positive Identifikation mit dem Viertel.
Durch unsere Grafitti-Aktion sollten einerseits die Schmierereien und rechtsextremen Symbole übermalt werden, andererseits sollten die Motive so angebracht werden, dass ein erneutes Beschmieren erschwert wird. Durch die Graffiti-Aktion sollen auch der öffentliche Raum und der Umgang damit im Blumenviertel stärker thematisiert werden.
Die Aktion:
In der ersten Ferienwoche haben wir Graffiti-Workshops im Jugendclub NW80, Neudecker Weg 80 und im UFO, Lipschitzallee 27, veranstaltet und dort auch für unsere Aktion geworben. Einige Jugendliche hatten wir zudem schon auf Workshos im Blumenviertel kennengelernt. Wir haben die Aktion im Blumenviertel mit Flyern angekündigt.
So kam eine bunte Gruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren zusammen. Diese kamen sowohl aus dem Blumenviertel, als auch aus Gropiusstadt und Alt-Rudow. Nach anfänglichen wetterbedingten Schwierigkeiten entwickelte die Gruppe eine tolle Dynamik: bald bildeten sich kleine Graffiti-Grüppchen, die je nach Graffiti-Erfahrung und Interesse einzelne Schritte übernahmen: Wer hat schon Farbverläufe gesprüht? Wer will das üben? Wage ich mich schon an Details oder übe ich noch am Hintergrund?
Die Resonanz:
Viele AnwohnerInnen reagierten erfreut und mit viel Zuspruch auf die Aktion. So stieß am Mittwoch ein weiterer Teilnehmer zur Gruppe, nachdem seine Mutter auf unsere ersten Kunstwerke am Windenweg aufmerksam geworden war und am Seidelbastweg versorgte eine Anwohnerin die Jugendlichen mit Süßigkeiten…
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